Der Jenaer Kunstverein hat sich der Pflege, Förderung und Verbreitung der zeitgenössischen Kunst verschrieben. Mit dem 1. Jahresverkauf unterstützt der Verein bildende Künstler*innen und ermöglicht den Erwerb von Originalkunst. Gemäß dem Jahresthema vielfalt! zeigt die Ausstellung das breite Spektrum künstlerischen Schaffens von Malerei über Grafik, Fotografie bis hin zu Zeichnung und Objektkunst in figürlichen wie abstrakten Formen.
Hier finden Sie den Online-Katalog mit Informationen zu allen Künstler*innen und Werken der Ausstellung. Die Werke sind nach den Namen der Künstler*innen alphabetisch sortiert. Zudem können Sie den Katalog als PDF herunterladen (→Link).
01. Undine Bandelin (Leipzig) „Die Prophezeihung“ (2020), Siebdruck und Mischtechnik auf Leinwand, 40 x 40 cm Kaufpreis: 1.200 EUR
Undine Bandelin (*1980) lenkt in ihrer Arbeit
den Blick auf den Menschen und
menschliches Verhalten: Scheinbar vertraute Situationen werden dabei in ins Absurde, Groteske und Unheimnliche transformiert. In ihren Werken spielt Bandelin mit dem Menschen und seinen sozialen und kulturellen Rollenbildern, seiner Inzenierung und dem Bild als Bühne. Der Raum, in dem sich die Szene der „Prophezeihung“ abspielt, erscheint in farblichen Varianten in mehreren Werken der Serie „Die gute Stube“. Mit der Farbvarianz des gleichbleibenden Raums verändern sich die Akteure und deren Handlungen.
02. Wolf Bertram Becker (Weimar) „Venedig“ (2018) Öl auf Leinwand, 69,5 x 49,5 cm, Kaufpreis: 2.400 EUR inkl. Rahmen (Schattenfuge, weiß) 64 x 54 cm
Im Zentrum des Weimarer Malers und
Grafikers Wolf Bertram Becker (*1964)
steht das weite Feld der Landschaft, auch
der architektonischen Landschaft. In seinen
Bildern formt er mit expressiver Geste
und meist stark reduzierter Farbpalette
gesehene Motive zu ausschnitthaften,
abstrakten Bildwelten. Der Ausschnitt
steht für das Momenthafte, das Flüchtige
des Erlebens, das auf der Leinwand
dauerhaft festgehalten wird.
03. Christoph Beer (Wünschendorf) „yellow 1“ aus der Serie „2k landscapes“ (2000-2002) Pigmentdruck auf Bütten, 60 x 80 cm, Kaufpreis: VERKAUFT
Christoph Beer (*1975) nimmt in seiner fotografischen Arbeit die klassischen Genres des Portraits und der Landschaft in den Blick. Die Serie „2k landscapes“ schuf er zur letzten Jahrtausendwende. Ihr Titel gibt Aufschluss über die technische Bildgröße der Arbeit von 2000 byte, also 2k. Beer nimmt damit Bezug auf die Veränderungen in der Bilderzeugung, unsere Wahrnehmung und die fortschreitende Digitaliserung unseres Lebens.
04. Claudia Biehne (Leipzig) „Blaues Objekt“ aus der Serie „Between the Tides“ (2013), Porzellan, Höhe: 60 cm, Kaufpreis: 2.500 EUR
Claudia Biehne (*1974) zeigt in der Ausstellung ein Objekt, das aus zahllosen Einzelteilen aus Porzellan entstanden ist und Assoziationen zu Korallen nahe legt. Ebenso wie diese Lebewesen scheint das Porzellanobjekt im Herstellungsprozess wie ein natürlicher Organismus gewachsen zu sein und sich nun mit den Strömungen des Meeres zu bewegen. Wo Porzellan für Gewöhnlich glatt und glänzend erscheint, weisen die Oberflächen hier feine Strukturen auf, was das Objekt noch lebendiger wirken lässt.
05. Mario BieRende (Weimar) „Zinnfiguren-Frösche“ (2002), Zinnguss, 3-teilig, Auflage: 10, 7-15 x 9-14 x 1,5 cm, Kaufpreis: 330 EUR
Mario BieRende (*1976) ist für seine filigranen und virtuosen Papierschnitte, Collagen und Objekte bekannt. In dieser Ausstellung zeigt er mit einer dreiteiligen plastischen Arbeit eine weitere Facette seines Schaffens. Dabei arbeitet BieRende, wie er erläutert, aus der Ebene in den Raum hinein und transformiert Bilder von realen Wesen – hier Fröschen – in Objekte mit individueller Formensprache, oszillierend zwischen Figuration und Abstraktion.
06. Roger Bonnard (Weimar) „Blauer Akt mit rotem Kreuz“ (2014) Mischtechnik auf Papier, 48 x 68 cm, Kaufpreis: 950 EUR inkl. Passepartout und Rahmen (Alu), 70 x 90 cm
Den 1947 in Frankreich geborenen Künstler Roger Bonnard brachte die Liebe 1970 dazu, in die DDR überzusiedeln. Nach seinem Studium der bildenden Künste in Dresden ließ er sich in Weimar nieder. Sein Werk zeichnet sich durch intensive Farbigkeit, Abstraktion sowie feine, grafische Elemente aus – so auch beim „Blauen Akt mit rotem Kreuz“, den er für diese Ausstellung ausgewählt hat. Dabei wird deutlich, dass diese Arbeit weit über das dargestellte Motiv hinausgeht. Wie er selbst sagt, wolle er „die Zufälle meistern, um ab und zu das blinde Ich zu überlisten“.
07. Steffen Braumann (Halle/Saale) „bei Plötzkau“ (2019), Ätz- und Kaltnadelradierung, e. a., 26 x 41 cm Kaufpreis: 280 EUR inkl. Passepartout, zzgl. 50 EUR für Rahmen (Alu), 51 x 61 cm
Der Hallenser Künstler Steffen Braumann (*1966) ist Maler und Grafiker. Die ausgestellte Arbeit entstand – wie elf weitere Aquatinta, Ätz- und Kaltnadelradierungen – während eines Arbeitsstipendiums der Kunststiftung Sachsen-Anhalt zum Thema „Im Saaletal“. Dabei hat sich Braumann auf Darstellungen von Mensch, Tier und Landschaft konzentriert, die zwischen Realität und Fantasie pendeln. „Die Radierplatte habe ich angefangen an einem Wegrand bei Döblitz, wo es vor Ameisenlöwen nur so wimmelt. Es war ein sonnigwarmer Mittag im Juni.“
08. Susanne Casper-Zielonka (Wasungen) „Fisch“, aus der Serie „RESET“ (2020), Cyanotypie auf Aquarellpapier, handkoloriert, 16,5 x 40 cm (Motiv), 50 x 70 cm (Blatt), Kaufpreis: VERKAUFT
Die 1964 in Frankfurt am Main geborene und in der Rhön lebende Fotografin Susanne Casper-Zielonka hat sich mit opulenten Food-Stillleben einen Namen gemacht. In der Ausstellung präsentiert sie eine Arbeit aus der Serie „RESET“, die – ganz im Gegensatz dazu – alltägliche Gegenstände in nahezu asketischer Reduzierung zeigt. Die Serie wurde digital fotografiert, anschließend aber durch einen Negativfilm als Cyanotypie (Eisenblaudruck, eines der ältesten fotografischen Druckverfahren) belichtet. Das Papier ist manuell eingestrichen, Unregelmäßigkeiten sind erwünscht. So hat jede Belichtung einen anderen Anschein.
09. Brigitte Dietrich (Garbisdorf) „Nah am Moor“ (2019) Pastell, 57 x 38 cm, Kaufpreis: 480 EUR inkl. Passepartout und Rahmen (Alu, schwarz), 70 x 50 cm
Brigitte Dietrich (*1950) hat sich seit vielen Jahren der Pastelltechnik verschrieben, mit der sie eine ganz eigene malerische Qualität hervorbringt. Im Schaffen der im Altenburger Land lebenden Malerin und Grafikerin nimmt die Natur eine zentrale Rolle ein, deren
Atmosphäre sie mit mehr oder weniger starken Farb- und Formreduzierungen einfängt. Motive findet sie in der näheren Umgebung und auf Reisen. Beliebtes Ziel ist die ehemalige Künstlerkolonie Worpswede mit ihrer Moorlandschaft.
10. Lauriane Dine (Leipzig) „À la ronde (beige, vert, orange“ (2020), Linolschnitt, 8/50, 65 x 50 cm, Kaufpreis: VERKAUFT
Das Werk der in Frankreich geborenen Künstlerin Lauriane Dine (*1992) umfasst neben raumgreifenden Installationen auch Druckgrafiken. Der ausgestellte Linolschnitt zeigt eine Komposition aus kreisrunden Punkten, sogenannten ‚polka dots‘.
Diese sind auf einer ersten Ebene (‚beige‘) im streng geometrischen Raster eines Rechtecks angeordnet. Spannung und
Dynamik erzeugt die Künstlerin durch das Verfahren des zweifachen Überdrucks: Durch den Versatz und die Neuanordnung der Punkte auf den beiden weiteren Ebenen (‚vert‘, also grün, und ‚orange‘) wird die strenge Ordnung des Rasters spielerisch durchbrochen.
11. Ralph Eck (Ilmenau) „VIII/2/2014“ (2014), Acryl auf Holz, 50 x 50 x 4,5 cm, Kaufpreis: 300 EUR
Ralph Eck (*1951) ist Gründungsmitglied der Sammlung „Forum Konkrete Kunst“ und in ebendieser auch mit eigenen (teils wechselnden) Arbeiten vertreten. Weithin bekannt ist er als Metallbildhauer, der großformatige, streng geometrische Skulpturen schafft – wobei dem Würfel besondere Bedeutung zukommt. In dieser Ausstellung zeigt er eines seiner Objektbilder, die Eck der Farbfeldmalerei zuordnet. Dabei untersucht er durch klare Kanten und Formen sowie reduzierte, aber starke Farbigkeit Wirkung und Zusammenspiel von Farbe und Fläche. Reduktion als künstlerisches Programm zieht sich durch sein gesamtes Werk.
12. Arnulf Ehrlich (Closewitz) „Pandora“ (2019), Acryl und Firnisfarbe auf Leinwand, 50 x 50 x 1,8 cm, Kaufpreis: VERKAUFT
Arnulf Ehrlich wurde 1945 in Leipzig geboren. Seine wechselvolle Biografie ist unter anderem geprägt von oppositionellem Freiheitsdrang und (DDR-)staatlicher Repression. Seine Werke changieren zwischen figurativer und abstrakter Darstellung. Ehrlich arbeitet zumeist in den Gebieten der Grafik und Malerei, in letztgenannter vor allem mit Acryl-Firnisfarben. Seine ausgestellte Darstellung der „Pandora“ zeugt von der Ambivalenz der Mythenfigur, die – mit göttlichen Gaben ausgestattet – doch das Übel in die Welt gebracht haben soll.
13. Waltraud Ehrlich-Schmidt (Closewitz) „Florales“ (2000), Holzschnitt, mehrfarbig, 51 x 21 cm (Motiv), Kaufpreis: VERKAUFT
Waltraud Ehrlich-Schmidt wurde 1952 in Jena geboren. Schwerpunkte in ihrem künstlerischen Schaffen sind Malerei und Grafik. Während sie in der Malerei zumeist gegenständlich und mit Ölfarbe arbeitet, finden sich im grafischen Bereich experimentelle Mischtechniken, teilweise kombiniert mit drucktechnischen Verfahren. Dieses Blatt ist durch einen Überdruck aus zwei Druckstöcken entstanden – mit je eigener Farbigkeit und Motiv. Die Verbindung der beiden separaten Druckstöcke bildet letztendlich auf dem Blatt eine organische Einheit.
14. Andreas Eichstaedt (Jena) „Im Hafen (Kloster/ Hiddensee)“ (2020), Graphit auf Papier, 21 x 29 cm, Kaufpreis: 200 EUR inkl. Passepartout und Rahmen (Alu) 40 x 50 cm – RESERVIERT
Andreas Eichstaedt (*1959) bewegt sich im Feld von Malerei und Zeichnung, wobei er sich auf landschaftliche Motive konzentriert. Häufig sind es konkrete Orte, die er auf Reisen für sich entdeckt. In seinen Gemälden scheint er die Architektur der Landschaft künstlerisch herauszuarbeiten. Abstraktion, Klarheit, Weite und Leere treten dabei als markante Größen auf. Seine Bleistiftzeichnungen wirken dagegen fragmentarischer, indes auch freier und äußerst unmittelbar. Aus ihnen sprechen Eindruck und Stimmung des flüchtigen Moments, in dem die Zeichnung entstanden ist.
15. Ekkehard Claus Engelmann (Jena) „Neue Linien“ (2020), Graphit und Aquarell auf Bütten, 106 x 78 cm, Kaufpreis: 1.200 EUR inkl. Rahmen (Magnet, Alu), 120 x 90 cm
„Nach im Ungewissen treibendem Anfang erlebe ich das Stelldichein von Dingen und Figuren. Ich nehme ihre sichere Gegenwart für wahr und gebe ihnen zwischen Linie und Fläche Raum.“
Ekkehard Claus Engelmann (*1968) schafft seine künstlerischen Arbeiten intuitiv, lässt seine Aquarelle, Zeichnungen, Grafiken durch sich ergebende Linien, Formen und Figuren wachsen. Dabei zeichnen sich seine Arbeiten durch die Gleichzeitigkeit von Verschachtelungen und Schlichtheit, von Dynamik und Ruhe aus.
16. Tobias Gellscheid (Halle/Saale) „o.T. (Tanne)“ (2020), Holzstich, 57 x 37 cm, Kaufpreis: 333 EUR inkl. Rahmen (Holz, weiß), 60 x 40 cm
Tobias Gellscheid (*1983) über seine Druck- grafik: „Bei dem gezeigtem Werk handelt es sich um eine Landschaftsstudie, welche in der Technik des Holzstichs angefertigt wurde. Im Verfahren der verlorenen Form wurden vier Farben additiv übereinander gedruckt.“ Tobias Gellscheid erstellt seine Grafiken im Hochdruckverfahren. Die meisterliche Akkuratesse, die sich an spätmittelalterlichen Techniken orientiert, kontrastiert der Künstler ironisierend durch Motive der optischen Verzerrung und Unschärfe.
17. Robert Genschorek (Leipzig) „Warmes Lager“ (2020), Öl auf Leinwand, 50 x 80 cm, Kaufpreis: 700 EUR
Robert Genschorek (*1987) studierte Freie Kunst an der Bauhaus-Univeristät Weimar und war Meisterschüler bei Peter Bömmels an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. „Das Bild „Warmes Lager“ ordne ich als ein Ergebnis meiner Näherungsversuche ein, die sich mit den Spielarten von Wiederholungen auseinandersetzen. Die Drehbewegung der Weihnachtspyramide als Inbegriff heimeliger Gemütlichkeit scheint mir ein treffendes Symbol zu sein. Typisch für meine Bildpoesie ist der Rückgriff auf Persönliches, um damit – und darüber hinaus – Allgemeines zu finden.“
18. Wolfgang Grau (Jena) „Kolosseum Rom 2016 n. Chr.“ (2016/20) Fotografie (Archival Pigment Print) auf Baumwollpapier, 1/4, 38,4 x 57,6 cm, Kaufpreis: 260 EUR inkl. Passepartout 50 x 70 cm, zzgl. 60 EUR für Rahmen (Holz, dunkelbraun), 50 x 70 cm
„Die Überreste der Bauten des alten Rom in Natura zu erleben, in ihren zum Teil gewaltigen Ausmaßen, hat mich tief beeindruckt. Mit meiner Darstellung des Kolosseums versuche ich meine Faszination auf den Betrachtenden zu übertragen. Die fotografische Aufnahme ist hier nur der erste Schritt, dem eine detaillierte Bearbeitung folgt. Das Sichtbarmachen von Vergänglichkeit und die ästhetische Qualität der Darstellung sind mir dabei wichtig.“ (Wolfgang Grau, *1951)
19. Thea Grün (Apolda und Jena) „Kugel schwarz/weiß auf weißem Grund“ (2018), Acryl auf Leinwand, 100 x 80 cm, Kaufpreis: 1.500 EUR
Die in Griechenland aufgewachsene Künstlerin Thea Grün führt seit 2013 ein eigenes Atelier in Thüringen, seit drei Jahren mit Sitz in der Kulturfabrik Apolda. Seit einiger Zeit experimentiert sie mit der Maltechnik des Drippings, bei dem die Farbe tropfend auf die Leinwand aufgebracht wird. Grün formt mit dieser Methode, bei der sie – anders als beim direkten Auftrag mit dem Pinsel – nicht die sichere Kontrolle über das Ergebnis hat, geometrische Gebilde wie Kreise oder Ringe. Die einzeln sichtbaren Farbfäden verweben sich zu plastisch wirkenden Objekten und erzeugen eine faszinierende Lebendigkeit.
20. Susanna Hanna (Erfurt) „passer_6“ (2020), Graphit auf Papier, 21 x 29,7 cm (Blatt), Kaufpreis: 210 EUR inkl. Rahmen (Eiche) 21 x 31 cm
Susanna Hanna (*1979) studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sie sich mit der Fragilität der Wirklichkeit. Die Zeichnungen der Serie „passer“ zeigen Landschaften, die aus dem Auto heraus im Vorbeifahren fotografiert wurden – konserviert in einem Moment, der das Motiv oft nur fragmentarisch und reduziert auf wesentliche Elemente wiedergibt. „In der Zeichnung ist manches unscharf, zerrissen oder nur ein Hauch von dem, was wir wahrnehmen, ebenso wie unsere Erinnerung flüchtig ist und oft nur Einzelheiten zurücklässt.“
21. Anna Härtelt (Leipzig) „Lasst euch ebenfalls verführen, meine Blicke zu entziffern“, aus der Serie „So bist du alles, bist unüberwindlich“ (2020), Aquarell und Tusche auf Papier, 39 x 29 cm (Motiv), Kaufpreis: 385 EUR inkl. Passepartout und Rahmen (Holz, weiß), 50 x 40 cm
Anna Härtelt (*1984) zeichnet und malt tagebuchartige Bildserien, die ihr privates Umfeld oder gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse zum Inhalt haben. Dabei erweist sie sich als äußerst fein-
sinnige Beobachterin – mal aus der Distanz, mal aus nächster Nähe. Sie
studierte an der Tokyo University of the the Arts in Japan, der Akademie der bildendenden Künste Wien und der Bauhaus-Universität Weimar.
22. Sebastian Harwardt (Halle/Saale) „o.T. (Holzzaun)“ (2015), Farbholzschnitt, 3/7, 54 x 39 cm (Blatt), Kaufpreis: 230 EUR inkl. Rahmen (Holz, weiß), 63 x 47,5 cm
Sebastian Harwardt (*1982) ist ein genauer Beobachter seiner Umgebung. Stadtansichten sind ein wiederkehrendes, zentrales Thema in seinem Werk. Seine architektonischen Farbholzschnitte zeigen häufig markante Ausschnitte von Häuserfassaden. Meist hart angeschnitten und detailreich wiedergegeben erinnern sie an die Architekturfotografie der Neuen Sachlichkeit, meisterlich übertragen auf das Medium des Farbholzschnittes.
23. Achim Heidemann (Jena) „Zeit-Variable (fL98)“ (2012), Collage, 13,2 x 10,5 cm, Kaufpreis: VERKAUFT
„Mein oberstes Verlangen und Ziel ist stets, eine gute Gestaltung zu erreichen. Rechts und links unterscheiden sich. Die Arbeiten sollen weder rechts- noch linkslastig sein. Oben ist leicht, unten gewichtig. Die Arbeiten sollen gestalterisch keine Löcher haben, sollten nicht überladen sein. Less is still more. Farben sollen sich nicht an einer Stelle zusammenballen, sie sollten gut verteilt sein. Kontraste bringen Spannungen in eine Arbeit. Sie dürfen aber Ganzheiten nicht zerstören. Nichts sollte sich isolieren, herausfallen, alles muss gebunden sein, sollte einen Gesamtzusammenhang ergeben. Letztlich strebe ich Ordnung und Harmonie an, das, was ich als schön empfinde.“ (Achim Heidemann am 21.01.2014)
Achim Heidemann – Künstler, künstlerischer Leiter, Kunstkritiker, Sammler und Weggefährte des Kunstvereins – bezeichnete sich gerne selbstironisch als
Formalist. Seine spielerischen, meist aus Fundstücken und Abfallprodukten des Alltags zusammengesetzten Collagen und Assemblagen sind dennoch mehr als reines Formenspiel. Sie sind Reflexionen und Reaktionen auf seine Umwelt, mit denen er seinen Mitmenschen nicht selten den Spiegel vorgehalten hat. „Von Beginn an galt sein lebhaftes, nach Ausdruck strebendes Interesse vor allem jenen Grenzbereichen, die zwischen Bild, Wort und Objekt pendeln und landläufige Sehgewohnheiten mit ungewohnten Einsichten zu überraschen wissen.“ (Erik Stephan)
Heidemann, 1929 in Leipzig geboren, studierte Chemie, Physik und Pädagogik. Früh zeigte er Interesse an bildender Kunst. Ab den 1950er Jahren entstanden eigene künstlerischen Arbeiten und es folgte ein Fernstudium an der Hochschule für industrielle Formgestaltung in Halle, Burg Giebichenstein.
Achim Heidemann verstarb am 24. Oktober 2020 im Alter von 91 Jahren. Sein Werk und sein Wirken bleiben bestehen.
24. Harald Hirsch (Potsdam) „Castor“ (2018), Fotografie (s/w Pigmentdruck) auf Aludibond, 60 x 40 x 1,3 cm, Kaufpreis: 180 EUR
Harald Hirsch (*1952) arbeitet vor allem auf dem Gebiet der dokumentarischen Fotografie, beispielsweise als kritischer Begleiter der Aufmärsche zum 1. Mai in der DDR. Darüber hinaus fotografiert er auch seit einigen Jahrzenten im Wechsel von Licht- und Wetterverhältnissen den Posdamer Park Sanssouci.
Er ist berufenes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Fotografie und zeigte seine Werke in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen.
25. Georg Hornung (Weiden und Berlin) „Creature 2018|01|04“, aus der Serie „MORPHO- GENETICS“ (2018) digitale 3D-Modellierung (Lambda Print) auf Fotopapier, Auflage: 5, 50 x 50 cm (Blatt), Kaufpreis: 450 EUR zzgl. 150 EUR für Rahmen (Magnet, anthrazit, entspiegelt), 50 x 50 cm
„Während die Anzahl der auf der Erde lebenden Arten rapide schrumpft, gestalte ich in spielerischem Modellieren mittels 3D-Software neue Lebensformen. Wie beim Blick durch ein hochauflösendes Mikroskop präsentieren sich meine experimentellen Mikroorganismen als Vorschläge für zukünftige gentechnische Morphogenesen.“ (Georg Hornung, *1951)
26. Bärbel Hornung (Weiden) „MICRO–MACRO 1“ (2019) digitale Bildmontage auf Papier, bearbeitet mit Wachs und Acrylfarbe, 44 x 42 cm (Blatt), Kaufpreis: VERKAUFT
„Die Entstehung aller Dinge beginnt nach heutigem Stand kosmologischer Erkenntnisse mit dem ‚Big Bang‘. Diese Geschichte ist wissenschaftlich so hoch komplex und abstrakt, dass ich mir Bilder machen muss, um sie mir nahe zu bringen. Die Serie ‚MICRO–MACRO‘ ist mein Statement zu dem Verständnis, dass jeder Blick durch ein Mikroskop auch ein Blick ins Universum ist.“ (Bärbel Hornung, *1959)
27. Norbert Kaltwaßer (Halle/Saale) „Mnemosyne“, Tafel II des Triptychons „Diese unbändige Lust am Fliegen“ (2019), Fotografie (Pigmentdruck) auf Bütten, 1/5, 57 x 40 cm (Motiv), Kaufpreis: 720 EUR inkl. Doppel-Rahmen (Holz, schwarz/gold, mit goldfarbenem Samt hinterlegt), 79 x 62 cm
Der Dichter André Schinkel über den Künstler Norbert Kaltwaßer (*1948): „… die Nachtstücke und Stillleben Norbert Kaltwaßers [sind] beherzte, anarchische und doch auf den Bestand unseres Wissens seit jeher verweisende Anordnungen, an denen wir uns, angetan, frappiert von den Querbezügen zwischen Knochen und Panzer, Haut und Maskerade, aber nicht zuletzt mit einer edlen Unterhaltung, leisen Unterweisung (bei allem Lärm in manchem Interieur) und einem Augenzwinkern […] ergötzen.“
28. Thomas Kläber (Kolkwitz) „Solange wir gebraucht werden“ (1979), aus der Serie „Bilder aus meinem Dorf“, Fotografie (s/w Fine Art Pigmentdruck), 34 x 52 cm (Motiv), 42 x 60 cm (Blatt), Kaufpreis: VERKAUFT
„Das Foto ist eines meiner frühen, bis heute gültigen Bildergebnisse. ‚Bilder aus meinem Dorf‘ waren 1981 mein Diplomthema an der HGB in Leipzig. Inzwischen ist über die Jahre ein umfangreiches Bilderkonvolut über das Landleben entstanden. Dieses Motiv nimmt in der Serie einen wichtigen Platz ein, weil die Bodenständigkeit der abgebildeten Protagonisten, deren Einsatz und Selbstverständnis in dieser Präsenz heute nicht mehr vorzufinden ist.“ (Thomas Kläber, *1955)
29. Jens Klein (Leipzig) „a.c.e.c._100431“, aus der Serie „Helle Nacht“ (2020), Fotografie (Fine Art Barytdruck), 2/5, 31 x 44 cm (Motiv), Kaufpreis: 490 EUR inkl. Rahmen (Holz, braun, UV-sicheres Glas, entspiegelt), 38 x 51 cm
„Der Blick zurück bleibt uneindeutig. In Archiven und Fotografien forsche ich nach Erzählungen und folge dabei meinem Interesse an Geschichte und deren Bewertung im Heute.“ Jens Klein (*1970) nimmt den Betrachter in seiner Serie „Helle Nacht“ mit in die dunkle Nacht – nur erhellt durch künstliche Lichtquellen. Der strenge Kontrast zwischen Hell und Dunkel, Licht und Schatten, Sichtbarem und Verborgenem ist in der ausgewählten Fotografie „a.c.e.c._100431“ besonders deutlich.
30. Robert Krainhöfner (Jena) „Vierkantdoppelkreis“ (2015), Stahl, gedreht, 27 x 27 x 17 cm, Kaufpreis: VERKAUFT
Ausgangspunkt der Werke des Jenaer Bildhauers Robert Krainhöfner (*1967) sind geometrische Grundelemente wie Linie, Quadrat, Kreis oder Kegel. Diese werden durch mechanische Prozesse wie Faltungen und Drehungen mehr oder weniger intensiven Veränderungen unterzogen und zu raumgreifenden Objekten verwandelt. Neue Konstellationen der einzelnen Teile zueinander, Abwandlungen in der Verteilung der Kräfte und des Volumens sowie Licht- und Schattenführungen erzeugen spannungsreiche Wirkungen und Raumbeziehungen.
31. Klaus Langmann (Stadtroda) „Organisch“ (2019) Sandstein, 50 x 21 x 21 cm, Kaufpreis: VERKAUFT
Die Skulpturen Klaus Langmanns (*1960) künden mit dem dauerhaften Material des Steins von der Undauer der Dinge. Die Formen krümmen und dehnen sich aus dem vorgefundenen und vorgehauenen Steinblock hinaus in die Freiheit, werden zurückgeholt durch das Non-Finito in die Schwere des Steins.
32. Lutz Leibner (Bad Freienwalde) „Blauer König“ (2000) Kaltnadel, Aquatinta und japanische Tusche auf Papier, 14,7 x 21 cm (Motiv), 17 x 23 cm (Blatt), Kaufpreis: 250 EUR inkl. Passepartout und Rahmen (Alu, anthrazit), 30 x 40 cm – RESERVIERT
Lutz Leibners (*1949) künstlerischer Werdegang beginnt in den 1970er Jahren in Jena. Durch politischen Druck im Zuge der Proteste gegen die
Ausbürgerung Wolf Biermanns entscheidet sich Leibner nach West-Berlin auszureisen. Seine Grafiken sind oftmals durch eine subtile Heiterkeit und Leichtigkeit der Formen geprägt. In seiner Bild-Rhythmik finden sich Gestaltungsgrundsätze der klassischen Moderne, insbesondere von Paul Klee.
33. Annekatrin Lemke (Erfurt) „ohne Titel“ (2016), Mixed Media auf Lindenholz, 20 x 19 x 2,5 cm, Kaufpreis: 620 EUR
Annekatrin Lemkes (*1980) Holz-Reliefs stellen als Hybride aus Bildhauerei und Malerei eine Besonderheit innerhalb der zeitgenössischen Bildhauerkunst dar. Aus einem planen Holzstück arbeitet die Künstlerin Strukturen und Flächen heraus, die sie farbig fasst. Ihre Kompositionen legen dabei Bezüge zu Raum und Architektur nahe. Die Künstlerin selbst erläutert: „Als Bildhauerin erforsche ich die Beziehungen zwischen Farbe, Form, Struktur und Licht. Mein Medium ist hierbei hauptsächlich Holz, aber auch Stahl und Papier – es entstehen Reliefs, Installationen, Druckgrafiken und Collagen.“
34. Stefan Lenke (Dresden) „basics 61-64“, aus der Serie „basics“ (2020), Pigmentstift, Aquarell, Monotypie auf Bütten, 4-teilig, je 39 x 27 cm (Blatt), Kaufpreis: je 480 EUR, gesamt 1.600 EUR inkl. Rahmen (Magnet, weiß, Museumsglas) je 40 x 30 cm
Stefan Lenke (*1976) hat sich 2010 mit einem großformatigen Gemälde im Hauptgebäude der Friedrich-Schiller-Universität in die (Kunst-)Geschichte Jenas eingeschrieben. Seine ausgestellten Grafiken bewegen sich in einem kleineren Format. Wie ein roter Faden durchziehen Fragen nach Fläche und Struktur, geometrischer Form und changierendem Farbraum, das Spiel mit Zeigen und Verbergen sein Werk.
35. Gerda Lepke (Gera und Freital) „Träumende“ (2005), Siebdruck, Handabzug, 6/11, 64 x 49 cm (Blatt), Kaufpreis: 450 EUR exkl. Rahmen
Gerda Lepke (*1939) gibt persönliche Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen: „Ich bin Malerin und führe Selbstgespräche. Das ist eine Auseinandersetzung mit mir und dem Gegenüber und allem, was mich betrifft. Etwas Existenzielles also; ein Prozess, der Eigendynamik entfaltet. Ich bestimme, aber werde zugleich auch bestimmt. Für mich spielt das, was im Machen entsteht, eine Rolle. Da ist eine Faszination, der ich mal ganz tief innen begegne oder ganz im Außen hängenbleibe. Während dieses Arbeitsprozesses gibt es den Punkt des Sich-Loslassens, des Versinkens. An dieser unbewussten Stelle spielt sich dann alles ab. Ein Zustand des blinden Vertrauens zu mir selbst. Vielleicht ist Malerei die Urform des Vertrauens zu mir selber.“
36. Stefan Leyh (Erfurt) „tent 9“ (2017), Kugelschreiber auf Grafik, 49 x 39 cm (Motiv), Kaufpreis: VERKAUFT
„Ich lebe und arbeite in Erfurt und arbeite sowohl plastisch als auch im grafischen Bereich, hier vorrangig mit Tusche, Bleistift und Kugelschreiber.“ Stefan Leyh (*1976) studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, wo er Meisterschüler bei Martin Honert war, der die Fachklasse für „Dreidimensionales Gestalten“ leitet. Auch Leyh arbeitet vorwiegend skulptural, schafft figurative Plastiken und Figurenkonstellationen, die sich im Wesentlichen aus Kindheitserinnerungen, Filmsituationen, erzählten oder gelesenen Geschichten und Märchen speisen.
37. Eva Mahn (Halle/Saale) „Gothaer Liebespaar“, aus der Serie „Heilige Familie“ (2000), Fotografie (Digital Fine Art Print nach Scan vom Farbnegativ) auf Chamoispapier, Unikat, 57 x 59 cm (Motiv), Kaufpreis: 515 EUR zzgl. 85 EUR für Rahmen (Magnet, Holz) 70 x 70 cm
„Heilige Familie“ ist die zweite Etappe eines Langzeitprojektes von Eva Mahn (*1947), in dem sie Jugendliche aus Ostdeutschland fotografiert und interviewt hat. Der Schweizer Kultur- und Bildwissenschaftler Fritz Franz Vogel: „Mit brüchigem Selbst- und Sendungsbewusstsein, einem Schuss Abgebrühtheit, mit Lust und Laune-Arbeitsmoral, schrillem frechem Outfit, Tattoo und Piercing – der ganze Körper Gestaltungsobjekt – hängt eine Generation zwischen Windel- und Aktienpaketen zappelnd im World Wide Web und sucht den Halt in alten Werten. In heiter ironischer Weise wird der Widerstreit von mühsam erkämpfter Einzigartigkeit und familiär-kultureller Prägung im Bild aufs Korn genommen“.
38. Sibylle Mania (Weimar) „Von Schuppentier & Fledermäusen“ (2020) Aquatinta, 30 x 30 cm (Blatt), Kaufpreis: 240 EUR inkl. Rahmen (Alu), 38 x 38 cm
Sibylle Manias (*1967) Werk umfasst verschiedene künstlerische Verfahrensweisen. Im Frühjahr 2020 fertigte sie erstmals eine Reihe von kreisförmigen Aquatinta-
Radierungen an. Mania selbst über diese aktuellen Arbeiten: „Es geht mir um wachsende und wuchernde Strukturen, die sich mit freien Flächen ergänzen, aber auch in mehreren Ebenen überlagern. Es bleibt auch Platz für Erzählerisches und Figuratives: Schuppentier und Fledermäuse tauchen auf. Tagebuchhaft benutze ich die an der Tiefdruckpresse gedruckten Grafiken zur Weiterbearbeitung.“
39. Martin Max (Weimar) „Metamorphose II“ (2014/17) Öl auf Leinwand, 40 x 50 cm Kaufpreis: 800 EUR inkl. Rahmen (Holz, schwarz/gold) 60 x 70 cm
Das Spektrum des künstlerischen Schaffens von Martin Max (*1957) reicht von Ölbildern über Holzschnitte bis zu Künstlerbüchern. Während die Farbigkeit seiner Holzschnitte oft auf Schwarz und Weiß reduziert ist, wirkt sie umso kräftiger in seinen expressiven und abstrakten Ölgemälden. „Mit meinen künstlerischen Arbeiten möchte ich eine Verbindung mit dem Betrachter herstellen, eine nonverbale Kommunikation über ein ästhetisches Empfinden, und von der jeweiligen Arbeit abhängig zum Weiterdenken auffordern.“
40. Michael Merkel (Dresden) „Erste Hilfe“ (2020), Marker auf MRT-Bild, 14 x 20 cm, Kaufpreis: 450 EUR inkl. Passepartout und Rahmen (Holz, anthrazit, entspiegelt), 30 x 40 cm
Michael Merkel (*1987) beschäftigt sich mit dem überzeitlichen Thema der Verletzlichkeit und der Suche nach Hilfe. Mit äußerst diversen, außergewöhnlichen Materialien und künstlerischen Techniken erkundet er dabei die Ikonografie des Schmerzes und des Leids. Seine Handzeichnungen in feinmalerischer Präzision auf teils ungewöhnlichen Trägermedien wie MRT-Bildern spiegeln die kritische Auseinandersetzung mit der Omnipräsenz des Schmerzbegriffs aus soziologischer, pathologischer sowie politischer Perspektive.
41. Frank-Michael Müller (Garbisdorf) „Florale Stele“ (2017), Eiche, bemalt, auf Betonsockel, 110 x 30 x 30 cm, Kaufpreis: 780 EUR
Der Holzbildhauer Frank-Michael Müller (*1952) lebt und arbeitet in Garbisdorf im Altenburger Land. Sein künstlerisches Interesse gilt den Grenzbereichen. So bewegen sich seine sachlich- schlicht geformten unikaten Sitzmöbel zwischen Gebrauchskunst und freier Kunst. Die ausgestellte „Florale Stele“ hingegen lotet – wie schon der Titel anzeigt – das Spannungsfeld zwischen
Naturform und geometrischer Konstruktion aus.
42. Nadja Poppe (Dresden) „Stumpf“ (2015/17), Graphit auf Papier, 32 x 24 cm (Blatt), Kaufpreis: 425 EUR inkl. Rahmen (Holz, weiß) 42 x 32 cm
Nadja Poppe (*1983) hat an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden studiert, war Meisterschülerin bei Elke Hopfe und Adalbert Scheffler. Über ihr Schaffen gibt die Künstlerin folgende Auskunft: „Ich arbeite fast ausschließlich im Spektrum zwischen Schwarz und Weiß, insbesondere mit Graphit, Kohle, Tusche und Gouache. Das Ziel ist meist, durch Abstraktion zu etwas Wesentlichem zu kommen. Die Themen sind – neben Phantasiewesen – vorwiegend existenziell: der Mensch, das Tier, die Landschaft. Der Mensch findet seinen Ursprung in der Natur, egal wie weit er sich von ihr entfernt.“
43. David Rauer (Osnabrück) „UNIVERSAPPY“ (2020), Keramik, glasiert, 26,5 x 18 x 16 cm, Kaufpreis: 650 EUR
David Rauers (*1986) Arbeit „UNIVERSAPPY“ ist eine seiner zahlreichen und vielfältigen kleineren Plastiken, die allesamt Unikate sind. Das Spek-trum seiner Keramiken reicht von geometrischen Objekten mit klaren Formen über wild-organisch gewachsene Gebilde hin zu abstrakt-figürlichen Wesen. Sein Gesamtwerk umfasst auch großformatige keramische Arbeiten und Installationen, in denen unterschiedliche Werkstoffe zur Anwendung kommen und kombiniert werden. Sowohl Form als auch Titel seiner Werke irritieren, verwundern, erheitern, regen zum Nachdenken an – und zeugen von künstlerischer Neugier, Kühnheit und Freude am Spiel.
44. Renée Reichenbach (Halle/Saale) „Kleiner Löwe“ (2018), Keramik, gebaut, Porzellan- und Tonintarsien, glasiert, Silber, 25 x 50 x 10 cm, Kaufpreis: 980 EUR
Renée Reichenbachs (*1956) Keramiken vereinen den viel beschworenen Gegensatz zwischen Gefäß und freien plastischen Objekten. In jahrelanger kontinuierlicher Arbeit hat sie eine ganz eigene Formensprache entwickelt, die auf einem hohen technischen Knowhow im Umgang mit dem keramischen Werkstoff, dem Brand und der Glasur beruht. Ihre Werke sind meist aus Einzelteilen zusammengebaute Objekte, die an Vasen oder Kannen, Figurationen oder Artefakte erinnern. Seit vielen Jahren begleitet sie aber auch die Freude an kleinen Tierplastiken, von denen sie eine Arbeit in der Ausstellung zeigt.
45. Sabine Rittweger (Eisenach) „Auf gelbem Sand“ (2007), Dispersion auf Hartfaser, 75 x 122 cm, Kaufpreis: 2.200 EUR inkl. Rahmen (Schattenfuge, grau), 85 x 132 cm
Sabine Rittweger (*1953) ist seit dem Ende ihres Studiums an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig als freischaffende Künstlerin tätig. Im Juli 1990 gründete sie gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern aus Thüringen die weithin bekannte Gruppe „D 206. Die Thüringer Sezession“. Ihr Werk umfasst verschiedene Medien: Zeichnung, Malerei, Fotografie und Grafik. Während in der Vielzahl ihrer Arbeiten dem Menschen im Raum eine zentrale Rolle zukommt, zeigt diese Arbeit eine weitere Facette ihres malerischen Oeuvres: das Ungegenständliche und völlig Abstrakte.
46. Kerstin Rupp (Leipzig) „Ikebana-Meister“ (2019), Radierung, 16,8 x 13,4 cm (Motiv), 30 x 24 cm (Blatt), Kaufpreis: 100 EUR inkl. Passepartout und Rahmen (Holz), 32 x 26 cm
Kerstin Rupp (*1976) bewegt sich im Spannungsfeld von freier Zeichnung und angewandter
Illustration. Für sie ist Zeichnen Denken mit dem Stift: Während die Hand den äußeren Blicken oder den Gedanken folgt, bilden die Linien auf dem Papier die Gedankenwege ab. Das Genre der Illustration nutzt sie, um Geschichten zu erzählen, die viel über unser Menschsein verraten. Der „Ikebana-Meister“ ist ein Blatt aus dem Kalender „PRIMA ARBEIT“ (2020) zum Thema „Zukunft der Arbeit/Arbeit, die es bald nicht mehr gibt“.
47. Sabine Sauermilch (Erfurt) „-Sein-“ (2018), Graphit, Collage, Tusche auf Bütten, 120 x 84 cm, Kaufpreis: 2.250 EUR zzgl. 170 EUR für Rahmen (Magnet, Alu), 120 x 85 cm
Sabine Sauermilch (*1961) ist eine äußerst vielseitige Künstlerin, die Zeichnungen, Installationen, Objekte, Fotografien, Malerbücher und Kunst am Bau schafft und dabei fantasievoll und sensibel mit verschiedensten Materialien, Techniken und Medien umgeht. „Phantasie spült das Schwarz des Vergessens aus, Punkt für Punkt schließt sich die Sichtschnur, wird zur Empfindungslinie – Richtschnur … Zeichnen zieht sich ‚wie eine Linie‘ durch meine bisherige Arbeit. Beginne ich zu zeichnen, versuche ich … Ich spüre mich, und mein inneres Maß bestimmt den Fluss der Linie, gleich einer Gedächtnisspur.“
48. Stefan Schiek (Weimar) „Looking Up VR (Boy)“ (2019), Bronzeguss auf Betonsockel, Auflage: 6, 34 x 11 x 8 cm (Figur), Gesamthöhe: 40 cm, Kaufpreis: 2.300 EUR
Stefan Schiek (*1976) erhielt 2019 ein Thüringer Landesstipendium für Bildende Kunst. In diesem Kontext ist unter anderem die ausgestellte Bronzeplastik entstanden. „Looking Up VR (Boy)“ ist nach einer Vielzahl an Streifen-Bildern sein erstes plastisches figürliches Werk. Während das Figuren-
personal in Schieks früheren malerischen Arbeiten den Blick – meist in Verbindung mit einer konkreten Tätigkeit – der Erde zuwenden, erscheint das Motiv einer stehenden Person, ihren Blick mit einer VR-Brille vor den Augen gen Himmel richtend, im Jahr 2018 erstmals in den Gemälden der Serie „Looking Up“.
49. Robert Schmiedel (Leipzig) „auf hoher See“ (2006), Radierung, Strichätzung, Reservage und Aquatinta auf Papier, e. a., 23 x 33 cm (Motiv), Kaufpreis: 300 EUR inkl. Passepartout und Rahmen, 50 x 70 cm
Robert Schmiedel (*1972), ehemals Meisterschüler bei Ulrich Hachulla, hat sich das traditionsreiche Medium der Radierung virtuos zu Eigen gemacht und führt uns damit in seltsam anmutende Welten, die unter dem Schleier des historischen Ambientes unserem Hier und Jetzt den Spiegel vorhalten. Das Blatt zeigt eine mit sich selbst beschäftigte, skurrile Gesellschaft, eitel verkleidet und teils hohle Posen probend, in einem Salon am Meer. „Sind es Schauspieler, die ein Stück aufführen? Draußen das Wasser – eine Flut? Vielleicht geht das Panoptikum demnächst unter, wer weiß … Allein durch die Fenster erblickt man eine Art Arche. Möglicherweise ein Gegen-
entwurf, vielleicht die Rettung? Aber keiner schaut hin.“
50. Daniela Schönemann (Halle/Saale) „Wild – 8“, aus der Serie „Wild (8)“ (2020), Lindenholz, Kunsthaar, 30 x 38 x 62 cm, Kaufpreis: 2.350 EUR
„Wild ist eine Frage nach dem fremden und unbezähmten, nach einem unbekannten Ort. Aber auch einem Gefühl, das schlummerte und hervordrängt, fast unkontrollierbar.“ Daniela Schönemann (*1981) schafft Figuren, die stets den genauen Blick erfordern. Denn es handelt sich meist um wehrhafte Wesen, deren Erscheinung zuweilen zwischen Mensch und Tier changiert. Oftmals ist nicht klar, ob ihre Figuren mit der Maskerade spielen oder umgekehrt ihre Wesen mit dem Menschlichen in ihnen. Dieses Spiel führt Schönemann meisterlich in Holz aus und schafft dabei Figuren, die an (japanische) Fabelwesen erinnern.
51. Katharina Siegel (Berlin und London) „Cc:theme Nr. 5“, aus der Serie „Cc:theme“ (2016), Kohle auf Papier, 40 x 30 cm (Blatt), Kaufpreis: 970 EUR inkl. Rahmen (Holz, weiß, UV-sicheres Glas), 44 x 34 cm
Katharina Siegel (*1983) ist eine in London und Berlin lebende Künstlerin. Sie studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig sowie Skulptur am Royal College of Art in London. Siegel arbeitet in den Bereichen Skulptur, Zeichnung und Text. Ausgehend von ihrer eigenen zeichnerischen Praxis beschäftigt sie sich mit der Frage, wie ästhetische Erfahrungen (re-)präsentiert werden können, um kommunizierbar zu werden. In der Serie „Cc:themes“ untersucht die Künstlerin Möglichkeiten der Erzeugung von Räumlichkeit auf der Fläche.
52. Ulrike Theusner (Weimar) „Tanz ums goldene Kalb“ (2014/15), Radierung, Tusche und Aquarell auf Bütten, e. a., 23,8 x 24,7 cm (Motiv), Kaufpreis: VERKAUFT
„Der Tanz ums goldene Kalb versinnbildlicht die Verehrung falscher Ideale, die mit einem Verlust an Werten einhergeht. Fremdbestimmt tanzen die Figuren um ein Traumbild, eine Vision, eine Vorstellung des Lebens, die es zu verwirklichen gilt, basierend auf äußeren, oftmals rein materiellen Werten und fernab der eigenen, inneren und wirklichen Bedürfnisse. Während die Figuren rechts noch voller Elan und Überzeugung kraftvoll ins Bild springen, wenden sich die Figuren links im Bild schon erschöpft oder desillusioniert ab und gehen – vielleicht – ihren wahren und selbstbestimmten Weg.“ (Ulrike Theusner, *1982)
53. Barbara Toch (Gera) „Fallende Zeit“ (2018) Acryl, Öl, Collage auf Papier auf Leinwand, 100 x 50 cm, Kaufpreis: 2.000 EUR inkl. Rahmen (Holz, schwarz), 101 x 51 cm
„Schwarze Strukturen, Gitterwerke und raumgreifende Linienbündel bestimmen als Ausdrucksmittel meine künstlerischen Arbeiten. Diese dienen als inhaltlicher und formaler Bildträger und entstammen erinnerter Natur oder technischen Konstruktionen. Sie bilden eine Metapher für ein spannungsvolles Infragestellen gewohnter und sicher geglaubter Wahrnehmung. Wichtig ist mir dabei auch der Kontrast zwischen transparenten, monochromen Farbräumen und energiegeladenen Strukturformationen, welcher Schwebezustände realer und imaginärer Welten assoziiert.“ (Barbara Toch, *1950)
54. Katja Triol (Bad Kissingen) „Granatäpfel“ (2020), Öl auf Leinwand, 50 x 100 cm, Kaufpreis: 450 EUR
Katja Triol (*1978) studierte Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar. Seit vielen Jahren fokussiert sie sich auf die gegenständliche Ölmalerei, die sie brillant beherrscht. Im Mittelpunkt stehen scheinbar belanglose Motive aus dem Alltagsleben, die sie im Malprozess ergründet. Die Gegenstände und Orte sind dabei nicht selten einer besonderen Lichtdramaturgie ausgesetzt. „Ich liebe es, meine Umgebung als Voyeur neu zu entdecken. In vielen einfachen Dingen schlummern oft Geheimnisse. Erst bei näherer und längerer Betrachtung offenbaren sie ihre Seele.“
55. Kay Voigtmann (Gera) „Stufenmuschi“ (2013), Collage, Tusche, Bleistift und Deckweiß auf Papier, 29,5 x 20,5 cm (Motiv), Kaufpreis: VERKAUFT
Kay Voigtmann (*1968) tritt vor allem durch seine Illustrationen in Erscheinung, in denen er Texte in seiner unverwechselbaren Art fantasievoll interpretiert. In seinen filigranen und detailreichen Zeichnungen haben skurrile Wesen ihren Auftritt, die sich sich in sonderbaren Räumen, Welten und Szenarien bewegen.
56. Peter Wackernagel (Erfurt und Jena) „Cube06b“ (2014), HPL Schichtstoff, 60 x 15 x 20 cm, Kaufpreis: 770 EUR
Peter Wackernagel (*1984) thematisiert in seinen geometrisch-konstruktiv konzipierten Arbeiten das Spannungsfeld zwischen Raum und Fläche. Er ruft neue Räumlichkeit hervor, indem er reale und virtuelle Raumteile überlagert. Durch die Vereinigung des wirklichen Raumes mit einem nur erdachten formt sich ein räumliches Gefüge mit neuer Qualität. Wackernagels geschicktes Spiel mit Oberflächen und Dimensionen sowie Licht und Schatten unterstreicht den Charakter seiner ungewöhnlichen dreidimensionalen Gebilde, die über die Grenzen des physischen Raums hinausdeuten.
Kaufinteressentinnen können ihre verbindliche Kaufabsicht ab dem 14. November schriftlich per E-Mail an info@jenaer-kunstverein.de senden. Der Eingang wird schriftlich bestätigt. Die Abwicklung des Kaufs sowie die Abholung bzw. Zusendung des Werkes wird anschließend individuell abgestimmt. Bei mehreren Kaufinteressenten entscheidet der Zeitpunkt des E-Mail-Eingangs. Vom angegebenen Kaufpreis gehen 80% an die Künstler*innen, 20% verbleiben beim Jenaer Kunstverein zur Finanzierung neuer Ausstellungsprojekte. Auf Anfrage kann die Verkaufsausstellung auch persönlich gemäß den geltenden Anordnungen besichtigt werden.
Hier können Sie den Verkaufskatalog anschauen und herunterladen:
Der Jenaer Kunstverein wünscht viel Spaß beim Betrachten und Erwerben.
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