Jahresprogramm 2024

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Das Jahresprogramm des Jenaer Kunstvereins für 2024 umkreist das Jetzt.  

Wo stehen wir im Augenblick – als Gesellschaft, Individuum, als Verein? Wie hängen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen? Diese Fragen spielen sowohl für individuelle, gesellschaftliche und (kultur-)politische Zusammenhänge wie auch für die Kunst eine Rolle. Das Jetzt bildet ein wichtiges Scharnier zwischen den Zeiten, schließlich werden im Hier und Jetzt Entscheidungen getroffen, die auf Vergangenem basieren und Auswirkungen auf Zukünftiges haben.

Auf verschiedenen Ebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven möchten wir das Jetzt beleuchten und unsere unmittelbare Zeitgenossenschaft sowie die der Kunst in den Fokus nehmen. Zur Vergegenwärtigung des Aktuellen gehört ein offener, kritischer Blick auf derzeitige Entwicklungen sowie Versuche, diese in ihrer Bedingtheit zu erschließen und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Es geht dabei auch um Fragen der Nähe und Distanz: In welchen Momenten überwiegt emotionale Nähe, die Rationales in die Ferne drängt? Wann überwiegt Rationalität und emotionale Distanz? Was bewegt uns in welchen Situationen wie, und welche Effekte resultieren daraus?

Mit der Ausstellungs- und Performancereihe sowie einem breiten Begleitprogramm sendet der Jenaer Kunstverein Impulse – über das Medium der Kunst – und lädt Sie und euch zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit den betreffenden Fragen ein.

Die erste Ausstellung lenkt den Blick auf den Zusammenhang von zeitgenössischen Kunstentwicklungen und alten Traditionen. Die Verbindung der künstlerischen Positionen von Annekatrin Lemke (Erfurt) und Christian Henkel (Berlin) eröffnet ein Spannungsfeld, das sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede ihres Umgangs mit traditionellen Techniken und ästhetischen Fragestellungen sichtbar macht.

Annekatrin Lemke (*1980 in Meiningen, lebt und arbeitet in Erfurt) ist freischaffend als Holzbildhauerin tätig.

Christian Henkel (*1976 in Rudolstadt, lebt und arbeitet in Berlin) ist freischaffend als Holzbildhauer tätig.

Die zweite Ausstellung des Jenaer Kunstvereins geht aus einer inzwischen langjährigen Kooperation mit dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena hervor. Der FrommannscheSkulpturenGarten wird in Zusammenarbeit des Jenaer Kunstvereins, Lehrstuhlmitarbeiterinnen und Studierenden konzipiert. Für den FrommannschenSkulpturenGarten 2024 hat das Kuratorium die Leipziger Künstlerin Paula Gehrmann ausgewählt. Paula Gehrmann beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit Situationen, Kontexten und Bedingungen des Zusammenkommens und des kreativen Tätigseins. Daraus entwickelt sie eine Installation vor Ort. 

Paula Gehrmann (*1982 in Berlin, lebt und arbeitet in Leipzig) ist freischaffende Bildende Künstlerin, Fotografin, Handwerkerin und Kollaborateurin. 

Die dritte Ausstellung des Jenaer Kunstvereins Skulpturen im Botanischen Garten ist eine langjährige Kooperation mit dem Botanischen Garten der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 2024 wird Lisa Hopf (Jena) eine ortsspezifische Ausstellung entwickeln. Ihre innovative Arbeitsweise zwischen wissenschafticher und künstlerischer Forschung ist der absoluten Gegenwart verpflichtet, denn aus ihr heraus entwickelt sie künstlerische Perspektiven auf aktuelle Phänomene und Entwicklungen.

Lisa Hopf (*1994 in Coburg, lebt und arbeitet in Jena) studierte Freie Kunst, Mathematik und Lehramt in Weimar und Jena mit einem Auslandsaufenthalt in Portugal.

Die vierte Ausstellung des Jenaer Kunstvereins ist eine Gruppenausstellung dreier Künstlerinnen und Künstler und fragt nach der Kraft des Unheimlichen. Inwiefern stellt Angst vor Fremdem, vor Neuem und Ungewohntem ein überzeitliches, universelles Phänomen dar? Ausgehend von aktuellen, zum Teil ortsspezifischen Arbeiten von Jakob Argauer (Berlin), Ioannis Oriwol (Weimar) und Denise Blickhan (Weimar) wird die Galerie selbst zu einem Ort des Unheimlichen, in dem Grenzen zwischen Gewohntem und Ungewohntem sowie Innen und Außen verwischen.

Jakob Argauer (*1988 in München, lebt und arbeitet in Berlin) ist freischaffend als Maler und Bildhauer tätig. In seinen Arbeiten greift er vertraute Alltagsgegenstände auf und verfremdet sie beispielsweise durch Deformationen zu un-heimlichen Objekten.

Ioannis Oriwol (*1992 in Berlin, lebt und arbeitet in Weimar) beschäftigt sich in Form von ortsspezifischen Lichtinstallationen mit Szenen, die alternative physische Gesetzmäßigkeiten und Grenzzustände im Raum entstehen lassen.

Denise Blickhan (geb. in Deutschland, lebt und arbeitet in Weimar) ist freischaffend als Performance- und Medienkünstlerin tätig. Seit 2019 arbeitet sie an dem multimedialen MEDUSA-Zyklus, in dem sie Performance, Rauminstallation, Video und Sound verbindet und Fragen nach dem Unheimlichen in Selbst- und Fremdbildern von Weiblichkeit nachgeht.

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