Eric Pawlitzky / Fotografie: Tallinn – Constanta – 3.000 km Europa

Ausstellung vom 1. März bis 5. April
Galerietreff mit dem Künstler am 20.03. um 18.00 Uhr

Nichts provoziert das Auge mehr, als eine fremde Gegend, ein fremder Mensch, das Unbekannte. Und nichts ist langweiliger, als stereotype Sehenswürdigkeiten zu fotografieren. Also fährt man am besten dorthin, wo man noch Unbekanntes entdecken kann.

Das Risiko, Bekanntem zu begegnen, kann man weiter reduzieren, indem man einen geographischen Zufallsgenerator zwischenschaltet. Das hat Eric Pawlitzky im Sommer 2012 getan, indem den Versuch unternahm, einmal von Tallinn nach Constanta mit der Eisenbahn entlang der EU-Ostgrenze zu reisen.

Er kam so z.B. nach Paldiski, Tartu, Musczina, Tornanadaska,Galati oder St. George. Das sind Orte, an denen er nie zuvor gewesen ist. Und das sind Orte, die von den Reiseführern bestenfalls einen Dreizeiler an Aufmerksamkeit erhalten.

Man könnte auf einer solchen Reise ohne Ende Bahnhöfe, Lokomotiven, Leute im Zug fotografieren, wenn man sechs Wochen an jedem dritten Tag Eisenbahn fährt, oder immer das Rathaus oder den Blick aus dem Fenster nach dem Aufwachen am Morgen. Pawlitzky wollte etwas über Osteuropa erzählen, das über ein Reisetagebuch hinausgeht. Das eigene Nichtwissen über das neue Europa hat zu verblüffenden Erkenntnissen geführt. Ursprünglichkeit, Moderne, Stillstand, Vergleiche. Europa ist sich ähnlicher als wir glauben. Pawlitzky hat eine Auswahl von mekr als 200 Fotografien in Schachteln verpackt. Jede Schachtel eine Geschichte, die auf Orte wenig Rücksicht nimmt, sondern nach Quintessenzen eines europäischen Bildes suchen. Die Einladung zu den Geschichten sind großformatigen Prints. 20 Einladungen, die Schachteln aufzumachen und die Geschichten anzusehen. Der Besucher darf blättern und sich überraschen lassen von dem, was er noch nicht weiß, aber er wird nichtbelehrt.

Eric Pawlitzky sucht mit der Ausstellung nach einer experimentellen Erzählform für Fotografie, die den Betrachter einbezieht, ihm erlaubt, seine Geschichten hinter den Bildern selbst zu entwickeln, die seine Neugierde provoziert.

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